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Freitag, 19. August 2016

Fokus

Ich gehe zu Fuß über eine kleine Insel in der Ägäis. Die Straße verläuft etwa hundert Meter über den Meeresspiegel. Ich sehe das Meer von drei Seiten. Rechter Hand befindet sich die mit Wasser gefüllte Caldera, links, das offene Meer, vor mir, in vielleicht zwei Kilometern Entfernung ist das Kap an dem die Insel auf der ich hier spaziere endet. Bei meinem kleinem Spaziergang über die kleine Landstraße throne ich quasi über allem was mich umgibt. Habe Luft, fühle den Raum, den Wind, den Himmel, das Wetter. Sozusagen das was man gemeinhin als Panorama bezeichnet. Das ist alles soweit schön und überwältigend. Soweit so gut.

Trotzdem bin ich froh über den Moment an dem ich an einem kleinen, etwas sinnlos am Wegesrand herumstehenden Wartehäussichen vorbei laufe. Es hat ein Fenster. Und das eröffnet eine andere Perspektive. Es fokussiert meinen Blick auf die beiden kleinen Vulkaninseln in der mitte der Caldera. Die weite, die Wolken, die Dörfer, die anderen Inseln und ihre Berge drumherum sind jetzt nicht mehr da. Das Fenster wird zum Rahmen und die Landschaft zu so etwas wie einem Gemälde. Absurd. Ich empfinde mehr für einen kleinen viereckigen Ausschnitt als für die gesamte weite des Raumes.


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